Reisebericht vom Rio da Prata in Brasilien - Ein Aquarium zum "Schnorcheln gehen" !
Am Rio da Prata erfüllt sich ein Traum eines jeden Aquarianers .
Dieser Fluss ist so klar wie das Wasser einer Mineralwasserflasche. Solch einen Fluss findet man eher selten in Brasilien. Es kommt einem vor, als sei dies ein künstlich angelegtes Aquarium mit gigantischen Ausmaßen. Die Fauna in den Regenwäldern Brasiliens lässt sich oft nur schwer entdecken zwischen den vielen Bäumen und Pflanzen, die nur eine Sichtweite von 5 -10 m zulassen. Einem Jaguar im Regenwald zu begegnen ist so selten wie ein "6er" im Lotto. Genauso oft sind die Flüsse durch Sedimente versetzt die den jahreszeitlichen Schwankungen der Flüsse unterliegen. Oft ist es aber einfach zu gefährlich um dort zu schwimmen und zu tauchen. Piranhas, Krokodile, Stachelrochen und Elektrofische machen dies unmöglich.
Am Rio da Prata können jedoch einige Zierfische aus dem heimischen Aquarium in ihrem natürlichen Lebensraum beobachtet werden. Dieses wunderbare Naturerlebnis findet man unterhalb des Pantanal im Bundesstaat Mato Grosso. Im dem komplexen Flusssystem der Berge bei der Stadt Bonito (port. "Schön") bekommt man die Möglichkeit, in die Natur und das Wasser einzutauchen. Nach einer kurzen Wanderung begeben wir uns mit Schnorchel und Neoprenanzug am Quellbecken ins Wasser. Das Wasser quillt aus dem Fels durch den Sand in das rundliche Becken. Von dort aus werden wir die kommenden 2 Stunden auf dem Rio da Prata durch kleine Stromschnellen und den Regenwald treiben. In dieser Zeit kann die unglaubliche Unterwasserlandschaft von Fisch und Fauna bestaunt werden. Der Bodengrund des Flussbetts besteht aus hellem Sand. Dunkle Steine,Treibholz und hereinragende Wurzeln der Bäume und Sträucher bilden einen herrlichen Kontrast dazu.

Überall wachsen im saftigen Grün Fadenalgen und Wasserpflanzen aus dem Wasser heraus und in das Wasser hinein. Auch die Perspektive über Wasser ist atemberaubend. Vögel und Affen lassen sich in den Bäumen beobachten. Schmetterlinge und Insekten sitzen gerne an Blüten und Blättern in Flussnähe. Unter Wasser sind große schwarze Pacus und Piraputangas zu entdecken. Scheibensalmer stehen in der Strömung, die konstant 24° C beträgt. Aber auch kleine Arten, die der Aquarianer näher kennt, wie Blutsalmler, Trauermantelsalmler und Rotaugenmoenkhausia leben hier gemeinsam mit den großen Fischen und verschiedenen L-Welsen in Nachbarschaft. Mit etwas Glück lassen sich auch Kaimane und große Welse beobachten. Mit noch mehr Glück findet man im Flussbett kleinere Anakondas, die ausgewachsen zu den größten Schlangen der Welt zählen.
Irgendwann verbinden sich die Quellflüsse und das Flussbett wird bis zu 5 Meter tief. Das Wasser ist bereits nach 6 km mit feinen Sedimenten versetzt und nicht mehr so durchsichtig und klar wie zu Beginn der Reise. Der Zeitpunkt zum Ausstieg naht und was bleibt ist ein unvergesslicher Eindruck Natur. |